Geschichte der Blasmusik in Gossensaß
Die Wiederaufnahme der Blasmusiktätigkeit nach dem Krieg
Im Jahre 1946 nahm die Vereinskapelle ihre Tätigkeit wieder auf und so gab es im Februar 1948 nach 10 Jahren Pause wieder einen Musikball im „Gudrunhaus“. Am 10. April 1948 wurde zur ersten Generalversammlung nach dem 2. Weltkrieg einberufen. Eine Vereinsuniform wurde angeschafft und Instrumente zur Reparatur gegeben.
Im Juli 1949 fuhren die Musikanten nach Gries am Brenner zum 100-jährigen Bestehen der dortigen Musikkapelle. Weiters wurde im September 1949 ausgerückt um einen Rückwanderertransport am Brenner zu empfangen. Im Juli 1951 wurde der Sportplatz in der „Lente“ eingeweiht und weiters rückte die Kapelle zu einem internationalen Autotreffen auf der Ziroger Alm aus.
Die 50er Jahre waren eine ruhigere Zeit, im Durchschnitt wurde zwischen 10 und 20 Mal im Jahr ausgerückt. Probleme hatte die Musikkapelle öfters mit dem unentschuldigten Fernbleiben von Proben. So wurde die Entschuldigungspflicht im März 1953 eingeführt und im September 1955 wurde beschlossen, im folgenden Winter anstatt der Probentätigkeit einen Jugendlehrgang zu beginnen. Im Jänner 1957 wurde der Auftrag für die Anfertigung von vorerst 20 neuen Trachten vergeben, weitere 10 wurden im August 1959 bestellt.
Im Frühjahr 1960 gab es das erste Osterkonzert der Vereinskapelle. Zu erwähnen sind die Ausrücken im Februar 1960 anlässlich des 150. Todestages von Andreas Hofer nach Steinach und Sterzing und die Teilnahme am IV. Landesmusikfest im Oktober 1960 in Meran, wo die Kapelle beim Wertungsspiel einen 1. Rang mit Auszeichnung erhielt.
Mit dem Neubau der Gerätehalle für die Feuerwehr bekam auch die Musikkapelle ein neues Probelokal, welches im Juni 1961 eingeweiht wurde. Da es im Dorf keinen geeigneten Standort für das Abhalten von Konzerten gab, wurde im Jahr 1964 mit der Planung eines Musikpavillons begonnen, der bereits im August 1965 seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Im Februar 1965 gab es in Gossensaß den ersten großen Faschingsumzug nach dem Krieg und am Neujahrstag des Jahres 1966 das erste „Neujahrsfackelrennen“, wo die Musikkapelle mit ihrer Marschmusik den Einheimischen und Gästen alles Gute wünschte. Im Juni 1966 spielte die Kapelle bei der Grundsteinlegung des Bezirkskrankenhauses in Sterzing. Weiters zu erwähnen ist ein Ausrücken im März 1969 anlässlich eines internationalen Skibobrennens in Gossensaß.
Da die vielen verschiedenen Marken der Musikinstrumente sehr unterschiedlich gestimmt waren, wurde im Jahr 1966 beschlossen neue Instrumente der Firma K. Dubsek zu kaufen. So konnte die Kapelle auch mit anderen Musikkapellen besser gemeinsam musizieren. Im Jahre 1969 legte der langjährige Kapellmeister Johann Pittracher sen. aus Altersgründen nach 60-jähriger Mitgliedschaft, davon 47 Jahre als Kapellmeister, sein Amt nieder. Einer seiner Söhne, Walter Pittracher, übernahm den Taktstock und bemühte sich bei den Konzerten ein ansprechendes Programm zu bieten.