Geschichte der Blasmusik in Gossensaß
Von der Gründung der Vereinskapelle Gossensaß bis zum Ersten Weltkrieg
Die Chronik der Vereinskapelle lässt sich zeitlich in drei große Abschnitte einteilen:
Die Zeit seit der Gründung im Jahre 1909 bis zum Ersten Weltkrieg, die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und die Wiederaufnahme der Blasmusiktätigkeit nach dem Krieg bis in die heutige Zeit.
Die Aufzeichnungen über die Tätigkeiten der Vereinskapelle beginnen am 19. Dezember 1909, der erste Kapellmeister war Jakob Amort, Obmann war Rudolf Thallinger und bei der Gründung gehörten zur Kapelle 35 Musikanten.
Die Anfänge der Blasmusik waren geprägt vom politischen, kulturellen und touristischen Leben in Gossensaß, sodass die Kapelle sehr oft zu Platzkonzerten und zu Konzerten in Hotels ausrückte. Es wurden auch immer wieder Ständchen gespielt und bei Gratulationen für prominente Gäste und Persönlichkeiten ausgerückt.
Zu erwähnen sind ein Konzert im Mai 1911 in Anwesenheit seiner K.u.K. Hoheit des Erzherzogs Eugen, ein Geburtstagsständchen für Ihre Durchlaucht die Fürstin „Hohenlohe Langenberg“ im August 1912 und ein Ausrücken zur Kaiserhuldigung im Juli 1914 anlässlich der Kriegserklärung Österreichs an Serbien.
1912 gab es den ersten Ausflug nach Schönberg/Stubaital. Weitere Fahrten waren zur Fahnenweihe der Feuerwehr nach Trens, 1913 nach Mühlbach zu einer Denkmalenthüllung und 1914 nach Sterzing zur Fahnenweihe des Militärveteranenvereins und zur Fahnenweihe des K.u.K. Bezirksschießstandes.
Die Anfangstätigkeit der Kapelle war auch geprägt von intensiven Proben, so sind in der Zeit von 1911 bis 1914 im Schnitt über 65 Gesamtproben und mehr als 120 Einzelproben abgehalten worden. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges gingen die Aktivitäten der Musikkapelle stark zurück. Vorwiegend wurde bei Begräbnissen und Seelengottesdiensten für gefallene Soldaten ausgerückt.