Gossensaß war seit dem Bau der Brennereisenbahn auf dem besten Wege ein Nobelkurort zu werden. Die Familie Gröbner bereitete dafür den Weg. Der Hotelier Ludwig Gröbner versuchte die Streitigkeiten der örtlichen Musikkapellen zu schlichten. Schließlich entschloss er sich am Beginn des 20. Jahrhunderts eine eigene Kapelle, die „Gröbner Kapelle“, zu gründen. Die Musikanten holte er sich aus den beiden Kapellen. Die Männer kamen gerne, gab es doch nach jeder Probe Freibier. Ludwig Gröbner dirigierte selbst und unterstützte die Kapelle mit neuen Instrumenten. Die verbliebenen Musikanten der „Roderer Kapelle“ hielten sich noch bis zum Jahre 1906, dann beschlossen sie sich aufzulösen. Ludwig Gröbner konnte sich wegen seiner Verpflichtungen als Hotelier und Fremdenverkehrsvorsteher immer weniger seiner Kapelle widmen und löste die Kapelle dann auf. Er holte sich ein Kurorchester aus Bozen nach Gossensaß, die bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges ein- bis zweimal täglich in der Hauptsaison ein Konzert gaben.
Im Dezember 1906 schrieb Jakob Amort an die Gemeinde, dass eine freie Bürgerkapelle nach Gossensaß gehöre, die weder vom Tourismus noch von der Feuerwehr abhängig sei. Am 21. November 1909 genehmigte die Gemeindeverwaltung die neuen Statuten des Musikvereins Gossensaß. Später bürgerte sich die Bezeichnung „Vereinskapelle Gossensaß“ ein, weil in ihren Reihen beinahe nur Männer aus den verschiedenen Vereinen des Dorfes spielten.
Jakob Amort wurde Kapellmeister und als erster Obmann wurde Rudolf Thallinger ernannt. Die Vereinskapelle Gossensaß gibt es heute noch. In der Folge nun ihre Vereinschronik.